ENGLISH TEXT BELOW: TREE OF LIFE – A SommerKunstProject (3)
Das Lebensbaum-Projekt ist eine autobiografische Rückschau auf die letzten 50 Jahre und die Menschen, die ich in dieser Zeit persönlich kennen gelernt habe.
Hier findet ihr die ersten Beiträge zum Lebensbaum-Projekt:
- Was genau ist das Projekt überhaupt? > # 68: Lebensbaum – Ein SommerKunstProjekt (1)
- Mit diesen Fragen hat die Arbeit begonnen > # 72: Lebensbaum – Ein SommerKunstProjekt (2)
Der Stand der Dinge
Am vorletzten Wochenende habe ich mich mit der Künstlerin und Blogger-Freundin Sabine Küster getroffen, die auf mein Lebensbaumprojekt aufmerksam geworden war und mich für ein Buchprojekt dazu interviewen wollte. Es war daher Zeit für mich, zunächst eine kleine Bestandsaufnahme vorzubereiten. Ich habe inzwischen eine Excel-Liste für die Auflistung der Namen angelegt. Ich gehe dabei im Wesentlichen chronologisch vor und habe vorne angefangen. Das heißt mit meiner Familie, der Verwandtschaft, der Nachbarschaft rund um das Elternhaus, der Kindergarten, die Grundschule usw. In manchen Einzelfällen räume ich der jeweiligen Unterkategorie mehr Gewicht ein als der Chronologie. Das ist z.B. dann der Fall, wenn jemand in späteren Jahren neu in die Nachbarschaft meines Elternhauses gezogen ist. Dann ist die Chronologie, dass diese Person etwas für mich “mit früher zu tun” hat, eher gefühlt als real. Aber auch andersherum ist es möglich, dass jemand, die/den ich zu einem früheren Zeitraum kennen gelernt habe, erst in einer späteren Kategorie erscheint, weil sich erst später die Beziehung zu und in einer bestimmten sozialen Gruppe herausgestellt und gefestigt hat. Die Reihenfolge und die Zuordnungen haben für das Endprodukt, das Kunstwerk, aber auch keine Bedeutung mehr. Sie dienen einzig und allein meinem eigenen Überblick bei der Erarbeitung des Projektes. Ich bin inzwischen im Jahre 1996 angelangt, d.h. die Jahre bis inklusive meines Studiums, bevor ich ins Ausland gegangen bin. Bis hierher habe ich etwa 560 Namen aufgeschrieben. Ich vermute, dass die Anzahl der Namen mit den Jahren überproportional immer mehr ansteigen wird, da die Erinnerung natürlich auch immer frischer wird.
Die Recherche
Viele Namen fallen mir ad hoc wieder ein, andere sind nur als flüchtige Erinnerung vorhanden, teilweise nur mit einem Gesicht statt mit einem Namen verknüpft. Manche Namen sind mir ganz entfallen. Oder vielleicht geistert sogar ein Name in meinem Gedächtnis herum, aber ich weiß gar nicht, wo ich den einsortieren soll. Ich habe mich daher auf eine Reise durch meine Vergangenheit begeben. Diese findet teils in ruhigen Stunden nur auf mentaler Ebene statt. Aber ich durchforste auch ganz haptisch alte Fotoalben, Briefe, Notizbücher, Aufzeichnungen aller Art und sonstige Fundstücke, die sich in diversen Kisten und Ordnern tummeln. Manches habe ich dabei erfreut wiedergefunden, aber vieles ist auch mit den Jahren verloren gegangen. Ich habe meinen Haushalt im Laufe der Jahre (vor allem auch bedingt durch internationale Umzüge) mehrfach aufgelöst und minimiert, da bleibt sowas gar nicht aus. Für einen späteren Zeitpunkt habe ich mir in meiner Excel-Liste vermerkt, wen ich nach bestimmten Namen auch noch mal fragen könnte, um die vorhandenen Lücken bestmöglich zu füllen.
Organisatorische Fragen
Im zweiten Blog-Artikel über das Lebensbaum-Projekt hatte ich noch einige Fragen geäußert, wie ich mit der genauen Auflistung der Namen verfahren soll. Da ich mich in den letzten Wochen und Monaten sehr intensiv mit der Umsetzung der neuen EU-Datenschutzverordnung für alle meine Projekte und Webseiten auseinandergesetzt habe, haben sich hier einige Fragen von selbst gelöst: Aus datenschutzrechtlichen Gründen wird es nicht möglich sein, dass ich auf dem Kunstwerk den vollständigen Namen aller Personen nenne, die ich aufliste. Ich kann nur die Vornamen öffentlich verwenden – oder nur den Nachnamen, falls ich nur diesen weiß. Meine Excel-Liste – die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist – ändert sich aber nicht. Denn für mich macht es keinen Sinn, dort z.B. einfach achtmal hintereinander den Namen “Sabine” aufzulisten. Es geht mir schon darum, dass ich mich an jede einzelne Sabine erinnere. Ich werde daher wohl mit Nummern arbeiten. Wenn also später eine Sabine nachfragt, ob sie auch dabei ist und wo genau sie steht, dann kann ich sie anhand der Excel-Liste zuordnen.
Das Interview
Sabine Küster setzt in ihren Arbeiten einen Schwerpunkt auf das Thema Biografie. Zudem hat sie das Thema “Fluide Identitäten” als diesjähriges Jahresthema auserkoren. Beide Themen sind in ihrer Verknüpfung auch für mein Lebensbaum-Projekt von Bedeutung. Denn bei der autobiografischen Rückschau kommt es mir oft so vor, als habe ich schon ganz verschiedene Leben gelebt und als seien diese alle mit einer anderen Identität verknüpft. Dabei bin doch alles ich und all diese Leben und Identitäten fließen in mir zusammen. Wir stellten fest, dass sich hier für mich oft gefühlte Fragezeichen ergeben und mir es manchmal schwer fällt, mein Ich als Eins zu begreifen. Dass ich mich manchmal in mir selbst verliere angesichts der Pluralität meiner selbst. Für Sabine hingegen ist genau diese Pluralität ihr Lebenselixier, das sie stark macht in der Auseinandersetzung mit sich selbst. Das Gespräch mit ihr hatte daher eine sehr inspirierende Wirkung auf mich und die weitere Auseinandersetzung mit diesem Thema wird in mein Lebensbaum-Projekt einfließen.
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Wir kennen uns noch nicht persönlich, aber du möchtest gerne ein Teil des Projektes werden?
Noch ist ausreichend Zeit! Sprich mich an! Wir finden eine Lösung!
Kannst du mir Austellungsorte für den Lebensbaum empfehlen oder direkt anbieten?
Die Skulptur wird frühestens Ende 2018 fertig sein. Gerne kann sie ca. ab dann für Ausstellungen gebucht werden! Sprich mich an!
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TREE OF LIFE – A SommerKunstProject (3)
The Tree-of-Life-Project is an autobiographical review of the last fifty years and of the people I have met personally during this time.
Here cou can find the first two articles on the project:
- What is the project about? > # 68: TREE OF LIFE – A SommerKunstProject (1)
- These were the questions I started with > # 72: TREE OF LIFE – A SommerKunstProject (2)
Current State
About two weeks ago, I met artist and blogger friend Sabine Küster, who came across my Tree-of-Life-Project and wanted to interview me about it for a book project of hers. So time had come to prepare an intitial inventory of how far I had gotten in the meantime. First of all, I created an Excel spread sheet for the compilation of names. While collecting the names, I work chronologically and started from the very beginning. That is my family & relatives, the neighbors around my childhood home, people in kindergarten, elementary school, and so on. In some cases, I put more emphasis on the category than on the exact time when I met a particular person. This can be the case when new people moved close to my parents’ home later, but they somehow feel more “back then” to me than they actually are. The other way around is possible too: for instance, when I met someone early but only later their connection to a certain social group was established. The order and categories are of no importance for the final art installation, though, they only serve my general overview while creating it. The list now contains names of people I met until 1996 roughly. This was the year in which I graduated from university and moved to California. I have listed approximately 560 names so far. I expect the number to rise more than average from year to year as my memories keep getting stronger.
Doing Research Work
Many names I remember ad hoc, others exist as very fading memories only. Sometimes I can still see a face but don’t remember a name at all. Some names I seem to have never known or maybe heard only once. It can also happen that there is a name popping up, but I don’t know who it is I am thinking about. Mostly, the journey I have started takes me through mental worlds of the past. But haptic elements play a role, too, when I view old photo albums, letters, notebooks, and all kinds of other records or objects I can still find in boxes and files. Sometimes I feel happy about things I thought to be lost, but many things are actually gone. Due to moving a lot – even internationally – and several household clearances over the years, my belongings had to shrink to a minimum several times. I may, at a later point in time, try to fill in some of the blanks in my list by asking others. So I added an extra column in the Excel sheet with names of people who may be able to help.
Organisatorial Questions
In the second blog article on the Tree-of-Life-Project I was still wondering about how to list exactly all those names. As I have been very busy recently with the new EU law on data protection that will become effective soon, there’s no doubt about it anymore that I cannot plan on publishing full names of people on the art installation. I am only allowed to use people’s first names – or only last names if I only remember those. I am not going to publish the Excel sheet, of course, so I can continue making the list in the same manner. On the art installation, I will instead put numbers in front of each single name. To me, it doesn’t make sense to list, for example, 8 different Sabines without knowing who is who. I want to remember each single one. And if later one Sabine asks me whether she ist part of the project, then I can look into tohe Excel sheet and tell her.
The Interview
Sabine Küster focues on the subject biography in her works. Currently, she has added the subject “fluid identities” as annual theme of 2018. Both topics are of major importance in my Tree-of-Life-Project as well. When I look back at my life, I often feel as if I have lived many different lives already and as if all of them were connected to a different kind of identity of mine. However, I am actually all of them and all these lives and identities flow together like different creeks into the same river. During the interview, we found out that I often feel question marks when thinking about this. I sometimes have difficulties experiencing myself as one and the same being. I sometimes loose myself due to the plurality of myself. To Sabine, on the other hand, the same plurality means elixir of life and she needs to feel it in order to be strong. The conversation with her was very inspiring for me and the further analysis of this topic will be part of my project.
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We don’t know each other on a personal basis yet, but you wish to become part of the project?
There’s still a lot of time ahead! Please talk to me! We can still find a solution!
Can you help me to find or directly offer a place to exhibit the Tree of Life?
The sculpture will be completed by the end of 2018 at the earliest. From then on, it can be booked for art shows. Send me an inquiry!
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>> STAY TUNED FOR UPDATES ON THIS PROJECT!
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