ENGLISH TEXT BELOW: SERIES – EXHIBITION SPACES (1)
Es gibt zwei Arten, sich und seine Kunst bekannt zu machen und auszustellen: kostenfrei und kostenpflichtig. Auch wenn manche Künstler_innen sich noch so sehr dagegen wehren, Geld für Ausstellungsangebote zu bezahlen, die kostenfreien Möglichkeiten sind sehr eingeschränkt. Natürlich kursieren im Internet immer mal wieder lange Erklärungen dazu, dass auch ein Restaurant kein Essen umsonst anbietet oder eine Musikerin nicht darauf verzichtet, Eintrittskarten zu verkaufen – warum also sollen bildende Künstler_innen dafür bezahlen, dass sie anderer Leute Wände schmücken? Recht haben sie! Und dennoch: Wer professioneller werden möchte, die oder der kommt i.d.R. nicht darum herum, in kostenpflichtige Ausstellungen zu investieren und sie als Investition ins eigene Marketing zu begreifen. Letztendlich entscheidet jede_r für sich selbst, ob und was in Frage kommt, bzw. in manchen Fällen entscheidet das auch der Geldbeutel. Dennoch lohnt sich ein genauer Blick auf die vorhandenen Möglichkeiten. TIPP: Wer geschickt auswählt, kann sich mit der Zeit eine schöne Vita aufzubauen. Dies sollte auch das Hauptziel sein, nach dem du deine Ausstellungsplanung realisierst. Mit dem heutigen Beitrag beginne ich meine Serie über Ausstellungsorte für selbst organisierte Künstler_innen – mit zahlreichen Beispielen aus meiner eigenen Erfahrung. Es geht dabei bewusst nicht um diejenigen Profis unter euch, die bereits erfolgreich in Galerien und großen Kunstmessen im In- und Ausland ausgestellt haben. Sondern es geht um eine allgemeine Orientierung für Künstlerinnen und Künstler “auf dem Weg”.
Diese Themen werden in meiner Artikel-Serie zum Thema in den folgenden Wochen vorgestellt:
- Heute: Ausstellen in Arztpraxen, Cafés, Banken, Bürogebäuden, Rathäusern etc.
- Ausstellen bei lokalen Kunstmeilen, Stadtteilevents
- Ausstellen bei professionell kuratierten Ausstellungen und auf lokalen Kunstmessen
- Ausstellen in Künstler-Clubs, Produzentengalerien, Künstlervereinigungen
- Online ausstellen
- Eine eigene Seite in einer Kunst-Zeitschrift oder einem Bildband
- Über den Tellerrand

1 Ausstellen in Arztpraxen, Cafés, Banken, Bürogebäuden, Rathäusern etc.
Dieses ist in vielen Fällen eine kostenfreie Variante. Meist sieht man hier und dort im Alltag bereits Kunst an solchen Orten hängen und kann einfach nachfragen, wie man sich bewerben kann. Man sollte hierbei allerdings die Bedingungen vorher genau abklären und auch durchaus wählerisch sein: Auf keinen Fall lohnt es sich, um jeden Preis auszustellen – auch nicht dann, wenn man bisher noch nicht (viel) ausgestellt hat. Es gibt z.B. einige Arztpraxen und Cafés, die wirklich nur günstigen Wandschmuck suchen und sonst nichts. Oft hängen Bilder dort recht lieblos in dunklen Ecken oder schief an der Wand oder an Stellen, an denen man ständig dran stößt. Andere Praxen oder Cafés etc. wiederum begreifen Kunst als Aufwertung ihres Arbeitsplatzes, veranstalten auch Vernissagen für die Künstler_innen und übernehmen teilweise sogar die Werbung und die Pressemitteilung dafür. TIPP: Dieses sollte das Minimum sein, das du erwarten kannst.
Einige wenige dieser Orte betreiben sogar sehr professionell kuratierte Ausstellungen und stellen sich nach außen quasi als Galerie dar. Hier gibt es meist wirkliche Kunstliebhaber_innen in der Geschäftsführung, die ihrer Liebhaberei und damit den ausstellenden Künstler_innen mittels der vorhandenen Möglichkeiten eigener Geschäftsräume ein tolles Podium bieten.
Das alles gilt auch für Bürogebäude und Rathäuser. Während zum Beispiel viele Rathäuser Ausstellungsmöglichkeiten anbieten, hängt es doch sehr von den individuellen Räumlichkeiten und auch dem Engagement der betreffenden Mitarbeiter ab, wie gut eine Ausstellung am Ende aussieht. Verkäufe sind bei dieser Art von Ausstellungen sehr unterschiedlich, in vielen Fällen vermutlich eher gering. Der Erfolg einer Ausstellung steht und fällt auch hier mit dem jeweiligen Engagement, der Professionalität und dem Eigeninteresse der Mitarbeiter_innen an Kunst. Am besten schaust du nach, ob es eine Liste der vergangenen Ausstellungen oder Presseartikel gibt, um besser beurteilen zu können, was du erwarten kannst. TIPP: Recherchiere die zuletzt ausstellenden Künstler_innen und reihe dich – wenn möglich – nur in die besseren Kreise ein.

Zwei Beispiele: Während ich mich einmal in einem linksrheinischen Kölner Bezirksrathaus vorstellte und mir das Gebäude ansah, hatte ich größte Mühe, der sehr netten Mitarbeiterin gegenüber nicht unfreundlich zu sein und vor Schreck gleich rückwärts wieder hinauszulaufen. Das Gebäude war dunkel, die Wände und Flure waren dreckig – meine Bilder hätten hier eine enorme Abwertung erfahren. Ganz anders das Bezirksrathaus Kalk im Rechtsrheinischen, bei dem viele gute Künstler_innen aus Köln und Umgebung Schlange stehen, um dort wirklich schöne und mit viel Wertschätzung unterstützte Ausstellungen realisieren zu können. TIPP: Ganz wichtig ist es daher, sich nicht nur telefonisch oder nur online zu bewerben, sondern sich auch vor Ort mal umzuschauen.
>> FORTSETZUNG FOLGT
>> Zum Liken, Teilen, Kommentieren bitte ganz nach unten scrollen.
SERIES – EXHIBITION SPACES (1)
There are two options to make yourself and your art known and to exhibit: the ones that costs money and the ones that doesn’t. Some artists do not wish to pay for exhibitions at all, but the number of free exhibition spaces is very limited. Every once in a while, I read an internet post on how restaurants don’t offer their food for free or musicians don’t play without selling tickets – so why are artists supposed to decorate other people’s walls for free? Well, I totally agree! But still: if you want to become a professional artist, there is no way around investing in paid exhibition space and understand that these are the cost of your marketing. Ultimatley, it is up to you what you think is worth the money, or sometimes it is simply up to the contents of your wallet. Just thoroughly consider the options you have. TIP: If you make clever choices then you can build up a nice looking vita in the long run. This should always be your main focus when you make your selection. With this article today, I am starting a series on different exhibition spaces for self-organized artists – including lots of examples from my personal experience. I am not targeting those of you who are already represented by professional galleries or who have participated in major art fairs around the globe. But I am offering orientation for those of you “on the way”.
These topics I am going to talk about in my series in the following weeks:
- Today: Exhibiting in doctor’s offices, cafés, banks, office buildings, city halls, etc.
- Exhibiting at smaller local art fairs, neighborhood events
- Exhibiting at professional local art fairs and other curated shows
- Exhibiting with artists’ clubs, artists’ societies, artist-run galleries
- Exhibiting online
- Your own page in an art magazine or an illustrated art book
- A look beyond borders

1 Exhibiting in doctor’s offices, cafés, banks, office buildings, city halls, etc.
In most cases, this does not cost anything in Germany. You often see art in these kind of spaces and you can just ask how you can apply. You should have a close look at the terms & conditions, though, and be very choosy: it is definitely not worth exhibiting at any price – even if you are still a beginner and haven’t exhibited a lot so far. Sometimes, cafés or doctor’s offices really just look for nothing else than inexpensive wall decoration. Often art is placed in dark corners there or in places where people easily bump into it, or it was hanged crookedly on the wall. Other offices or cafés, on the other hand understand art as a real visual enhancement of their working place, they offer opening receptions, promote the exhibition, invite the press. TIP: These things should be the minimum for you to expect.
Few of these locations even organize professionally curated exhibitions and virtually act as a real gallery. Here you can usually expect real art lovers in the management board, who provide the artist a great platform on their sometime exclusive premises.
This all applies to office buildings and city halls as well. Many city halls in Germany offer exhibition space, but the attractiveness and success of the exhibition really depends a lot on both the individual premises and the commitment of single employees. Sales are generally rare in all of these kind of exhibitions.The success of an exhibition stands and falls with the professionalism, commitment of the staff and their own interest in art. TIPP: Try to get their recent list of exhibitions or press articles in order to better assess what you can expect. Research the most recent artists and, if possible, try to become part of the better circles only.

Two examples: Once I applied at a District City Hall in southern Cologne. Upon inspecting the building, however, I felt a strong urge to turn round and leave the building quicker than I had entered it. (Which I resisted to do as the employee interviewing me was really nice and it wasn’t her fault.) The hallway was really dark, the walls and floors quite dirty. My art would have been really devalued here! The District City Hall Cologne Kalk, on the other hand, is extremely popular with good artists from the greater Cologne area. The venue, located ieast of the River Rhine, looks very welcoming and clean, exhibitions are highly valued and supported & organized by the local politicians with a lot of effort. TIP: So don’t miss to make an on-site appointment and don’t just call or email to apply.
>> TO BE CONTINUED
>> Please like, comment, share.