26 | Bilder & Worte – ein gutes Paar (2)

ENGLISH TEXT BELOW: IMAGES & WORDS – A GOOD COUPLE (2)

<< TEIL 1 letzte WOCHE

Wie versprochen, gibt es heute jede Menge konkrete Tipps zum Thema für die Künstler_innen unter euch! Viel Spaß dabei 🙂

Übrigens: Während meine Porträts schon fertig in meinem Kopf sind, bevor ich sie auf die Leinwand oder das Papier bringe, funktioniert Schreiben für mich GANZ anders und zwar sehr intuitiv. Meistens habe ich nur eine allgemeine Idee oder ein Thema im Kopf. Ich beginne dann einfach irgendwie und bin am Ende selbst erstaunt, was alles dabei herumgekommen ist. Das habe ich aber auch erst herausgefunden, als ich ES EINFACH GEMACHT HABE 🙂

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  1. Sei authentisch und ehrlich! Mach aus deiner Kunst nicht mehr als sie ist – aber auch nicht weniger!
  2. Zeige dich als Mensch! Erzähle deine Geschichte in ganz persönlichen Worten. Sprich über deine Gefühle. Bau einen Witz oder eine kleine Anekdote ein. Halte einen Dialog, keinen Monolog. Ermuntere dein Publikum, dir – auch persönliche – Fragen zu stellen.
  3. Stell dich auf dein Publikum und den Anlass ein! Glänze nicht mit deinem kunstgeschichtlichen Wissen, wenn es eigentlich gerade “nur” ums Netzwerken geht. Wenn dir hingegen das passende Wissen eher fehlt, dann kannst du das leicht kaschieren, indem du sehr interessiert zuhörst und ein paar Nachfragen stellst. Nimm es sportlich und lerne etwas dazu. Diese Phase wird vergehen, irgendwann wirst du dich sicher genug fühlen und überall mitreden können 🙂
  4. Sei mutig! Beginne das Gespräch über deine Kunst selbst. Probiere etwas aus und teste die Wirkung. Bitte andere um Feedback. Vielleicht bietest du dich sogar an, die Rede auf der nächsten Ausstellung selbst zu halten.
  5. Du musst nicht so über deine Kunst sprechen wie andere über ihre. Du sollst einfach DU sein.
  6. Es wird überall nur mit Wasser gekocht 😉 Und jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

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  1. Schaue dir andere Künstler_innen-Webseiten an und lies ihre Texte! Notiere dir einige hilfreiche Wörter oder Sätze, die auch zu deiner Kunst passen könnten. Hinweis: Bei diesem und ähnlichen Tipps geht es nicht ums Klauen! Es geht einzig um die Inspiration, du wirst später vielleicht das ein oder andere Wort auch verwenden, aber ansonsten solltest du eine eigenen Worte finden.
  2. Gehe auf Vernissagen und höre dir Eröffnungsreden an! Was gefällt dir daran besonders gut? An welcher Stelle empfindest du die Rede langatmig oder sogar langweilig?
  3. Wenn du das Glück hast, dass jemand anders bei einer Ausstellung, an der du teilnimmst, eine Rede über dich hält, bitte ihn/sie anschließend um das Manuskript.
  4. Bitte andere Künstler_innen, aber auch Freund_innen und Familie, über deine Kunst etwas zu sagen. Finde heraus, was andere Menschen darin sehen, was sie anspricht.
  5. Organisiere gegenseitige Atelierbesuche und erzählt euch gegenseitig über eure Kunst.
  6. Triff dich regelmäßig mit anderen Künstler_innen, um immer wieder über Kunst sprechen zu müssen.
  7. Suche dir eine_n Wortkünstler_in (z.B. im Bereich Lyrik, Blog, Journalismus) und starte ein gemeinsames Projekt.
  8. Wenn du etwas Geld übrig hast, kannst du auch eine_n professionelle_n Texter_in engagieren, um für einen konkreten Anlass einen Text für sich zu schreiben. Der Vorteil hierbei ist: Wenn du die Person dafür bezahlst, fällt der Text nachher nicht unter das Copyright und du kannst ihn weiterhin für dich verwenden.
  9. Wähle ein Zitat einer bekannten Persönlichkeit, das gut zu deiner Kunst passt, und schreibe ein Essay darüber.
  10. Kennst du eine Journalistin oder einen Journalisten? Lade sie oder ihn zu deiner nächsten Vernissage ein und lass dich interviewen. Schau, was sie/er daraus macht!
  11. Lies in Zeitungen nicht nur die Berichte von Vernissagen, sondern auch z.B. die Rezensionen von Büchern, Theaterstücken, Konzerten. Manchmal stößt man dabei auf verblüffende Übereinstimmungen zur bildenden Kunst.

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  1. Schreib regelmäßig über deine Kunst und gewinne so eine gewisse Übung.
  2. Lege dich klar für eine Textsorte und deren Inhalt fest. Viele Künstler_innen haben auf ihrer Webseite eine “About”-Unterseite. Hier schreiben sie manchmal ellenlange Texte über dies & jenes und werden am Ende auch noch philosophisch. Ich empfehle, dass du dir vorher gut überlegst, was die Grundinformationen eines bestimmten Textes sein sollen. Sind es verschiedene, solltest du klar von einander abgegrenzte Absätze oder sogar ganz voneinander getrennte Texte machen.
  3. Sammle Textbausteine auf deinem PC, so dass du sie immer wieder verwenden und ggf. anpassen kannst. Lerne, den gleichen Textbaustein (z.B. deinen Werdegang oder eine Bildbeschreibung) auf verschiedene Arten & Weisen zu schreiben, z.B. auch in jeweils 50 oder 150 Wörtern.
  4. Benutze ein Synomym-Wörterbuch, um treffend und abwechslungsreich zu schreiben.
  5. Starte deinen eigenen Blog und poste zu jedem neuen Kunstwerk von dir einen Text mit einer selbst festgelegten Mindestwörteranzahl.
  6. Nimm dir Zeit, bring dich in Stimmung und schreib nicht zwischen Tür & Angel.
  7. Schreibe in ganzen Sätzen und nicht zu umgangsprachlich.
  8. Versetz dich in dein Gegenüber. Stell dir selber Fragen und finde heraus, was du noch nicht ausreichend oder treffend genug beschrieben hast.
  9. Ganz wichtig finde ich, dass du NIEMALS einen Text, der dich oder deine Kunst im best möglichen Licht darstellen soll, direkt abschicken oder posten solltest, ohne ihn noch mal GRÜNDLICH gelesen zu haben. Ich schreibe meine Blog-Beiträge zum Beispiel meist ein paar Tage vor dem anvisierten Termin der Veröffentlichung und schaue dann noch diverse Male drüber. Ich finde nicht nur meist noch Tippfehler, sondern verändere den Text auch hier und da noch mal. Authentizität steht meiner Meinung nach nicht im Widerspruch zu einer gewissen Professionalität.
  10. Schmeiß jeden gut gemeinten Tipp über Bord, der dich nur zur Verzweiflung bringt 🙂

Schreib mir, ob hiervon etwas für dich hilfreich ist! Hast du noch weitere Tipps?

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IMAGES & WORDS – A GOOD COUPLE (2)

<< PART 1 last week

As promised, I will provide you with plenty of hands-on advice for the artists among you. Have fun with it 🙂

By the way: whereas my portraits are usually finished already on my mind before painting or drawing them, the act of writing works COMPLETELY different for me, it is rather intuitive instead. Often, I have only chosen a general idea or topic when I start my text. As I get into the process things just happen and I am positively surprised myself about the result. And I didn’t even know about all this UNTIL I JUST TRIED AND STARTED 🙂

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  1. Be authentic and honest. Don’t make your art neither bigger nor smaller than it actually is.
  2. Show yourself as a real human being. Tell your story in very personal words. Talk about your feelings and emotions. Insert something funny or a small anecdote. Have a dialogue not a monologue. Encourage your audience to ask questions – including personal ones.
  3. Focus on your audience and the occasion. Don’t show off with knowledge on art history when the only purpose of the gathering is actually networking. On the other hand, if the occasion requires knowledge that you don’t have to let every one know. Just be very intersted in what’s happening and ask a lot of questions. Believe me, this stage will pass, you will learn more in the course of time and one day you will feel self-confident enough to  participate in every discussion.We have a saying in German, “Everybody cooks with water only.” Meaning everyone has got the same means more or less and everybody’s career started with the first step.
  4. Be brave. Begin a conversation about your art. Try something and test the effects on your audience. Ask others for feedback. You could even offer to hold a speech yourself at an upcoming exhibition.
  5. You do absolutely not have to talk about your art in the same way others talk about their art. Simply be YOURSELF.
  6. We have a saying in German, “Everyone cooks with water only. Meaning that everyone has got the same means more or less and every career starts with the first basic step.

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  1. Look at other artists’ websites and read their texts. Make some notes or write down words & phrases you like. Watch out: This type of advice does NOT encourage you to steal! It#s just about inspiration. Maybe you’ll use one or two words for your own texts but generally you should find your own style, of course.
  2. Go to opening nights and listens to the speeches. What do you like about them? Which parts do you think appear too lengthy or are even boring?
  3. If you are lucky and someone else holds a speech for an exhibition in which you participate, ask them for a copy of the script afterwards.
  4. Ask other artists and also friends & family to say something about your art. Find out what others see in your art and what they like about it.
  5. Find other artists and organize mutual studio visits. Talk about each others’s art.
  6. Keep up meeting other artists on a regular basis so you must talk about art continuosly.
  7. Find a word artist (lyricist, journalist, blogger) and start a common project.
  8. If you have some money to spend, hire a professional to write a text for you for a special occasion. The advantage is: when you pay the person you can legally reuse the text for any purpose afterwards.
  9. Choose a quote by a famous personality that fits very well with your kind of art and use it as a trigger to write an essay.
  10. Do you personally know a journalist? Invite them to your next exhibition and have them interview you. See what text they will make of it.
  11. Don’t only read reports on art exhibitions but also reviews on books, theater plays, concerts. You can sometimes find striking similarities with your genre of art.

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  1. Make it a regular practice to write & talk about your art.
  2. Focus on a specific type of text and its contents. Many artists write lengthy texts on their “about” page on their website hopping from this to that and even becoming all philosophical in the end. I recommend that you plan your text and keep separate information in separate paragraphs or even separate texts.
  3. Collect single text modules that you can reuse or adjust. Try to turn the same text module (for example,  your bio or a description of one of your paintings) into different kinds of texts, or even different text sizes (for example, 50 or 150 words).
  4. Use a synonym dictionary to find appropriate and varying expressions.
  5. Start your own blog and post a new text for each new piece of art you create. Commit yourself to a minimum number of words.
  6. Take your time, create a nice atmosphere and don’t write on the fly.
  7. Write complete sentences and not too colloquial.
  8. Try to anticipate questions by others and find out what you have to elaborate on more.
  9. I strongly recommend that you NEVER send or post something that is meant to show your art in the bet possible light UNLESS you have thoroughly double checked it. I usually write my blog posts several days in advance and read them more than once before publishing them. I keep finding typos or often rewrite sentences. In my opinion, authenticity and professionality do not contradict each other.
  10. Last but not least, delete every advice that only causes you to exasperate 🙂

Please let me know if you consider any of this helpful. Do you have any more advice?

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