125 | Ich kann das nicht!

Wie oft hast du diesen Satz schon gesagt? Denk einmal darüber nach, welche Situationen es waren. Vielleicht solche:

  • Ich kann meine Zunge nicht rollen (weil ich keine genetische Veranlagung dafür habe).
  • Ich kann nicht sprechen (weil ich eine Halsentzündung habe).
  • Ich kann keine Rolle rückwärts (weil ich nicht weiß, wie das geht).
  • Ich kann meiner Freundin das nicht sagen (weil sie sonst traurig wird).

Während es sich im ersten Fall um einen Ausschluss von 100% handelt, besteht im zweiten Fall nur ein temporärer Ausschluss. Im dritten gibt es immerhin eine theoretische Möglichkeit. Und im vierten Fall besteht eigentlich gar kein Ausschluss, sondern “können” meint hier eigentlich “wollen”.

Das sind keine Fotografien

Am vergangenen Wochenende habe ich bei den Kunstagen Unkeler Höfe ausgestellt. Dort wurde vor allem meine beiden Bilder Tanja” & “Tanja” bestaunt, denn mindestens 80% aller Besucher*innen nahmen diese zunächst nicht als gemalte Bilder, sondern als Fotografien war. Meistens sah ich es schon am Blick der Leute und sagte am Samstag wohl gefühlte 500 mal: “Das sind übrigens keine Fotos.” Oder: “Das ist übrigens gemalt.” Einige Besucher*innen gingen sogar direkt an diesen beiden Bildern vorbei, weil sie sich nicht für Fotos interessierten. Manche konnte ich mit meiner proaktiven Auskunft noch zurückhalten und dann ein großes Staunen provozieren, andere erreichte ich nicht.

Am zweiten Tag war ich schlauer und hängte ein Hinweisschild auf. Manche Ausstellungsgäste konnten es aber immer noch nicht glauben und fragten vorsichtshalber noch einmal nach.

“Ich male auch, aber…”

Eigentlich geht es hier aber um etwas anderes: Denn nachdem sich die Besucher*innen die beiden Bilder genauer angesehen hatte, sagten SEHR viele von ihnen: “Ich male auch, aber DAS kann ich nicht.”

Welches “können” ist hier wohl gemeint?

Gehen wir noch einmal durch:

  • Die erste Möglichkeit würde bedeuten, dass man einfach kein Talent hat. Aber kann man sich da so sicher sein? Die Zunge zu rollen kann man sehr schnell testen. Ob das Talent für etwas reicht, wohl eher nicht, ohne es zumindest – für eine Weile! – versucht zu haben.
  • Bei der zweiten Möglichkeit hat man vielleicht gerade eine Sehnenscheidenentzündung. Gut, dann lässt du das mit dem Malen im Moment besser sein, aber kommst dann eben später darauf zurück. Wir können sie daher für unser Beispiel einfach außer Acht lassen.
  • Bei der dritten Möglichkeit wird es komplizierter: Was genau kannst du nicht? Und gibt es vielleicht ein Möglichkeit, das zu lernen? Hier kannst du einfach mal nachforschen.
  • Die letzte oben genannte Möglichkeit trifft auf unser Beispiel nicht zu und wir können sie ebenfalls außer Acht lassen.

Da faktisch also nur die erste und dritte Möglichkeit zutreffen können, schauen wir uns das noch einmal genauer an: Hier sprechen Frust (fehlendes Talent) und Hoffnung (kann ich das lernen?) gleichermaßen und ergeben das hier: “Ich würde das so gerne können, aber ich traue es mir nicht zu.” Zwischen diesen beiden Komponenten liegen hunderte – mehr oder weniger plausible – Argumente, von denen dir bestimmt sofort ganz viele einfallen.

Deine Chance!

Aber diese Argumente beinhalten auch eine große Chance: Denn nur weil du in der Vergangenheit gedanklich einfach aufgegeben hast, heißt das nicht, dass du das weiterhin tun musst. Du kannst dich hier und heute entscheiden, dich noch einmal auf den Weg zu machen. Finde zunächst heraus, was dein Ziel ist – oder vielleicht dein erstes Etappenziel. Dann finde eine Möglichkeit, wie du dir dabei Unterstützung holen kannst: ein Malkurs, ein YouTube-Tutorial, ein Buch mit Anleitungen. Du darfst alles ausprobieren!

Konzentriere dich auf diese zwei Aspekte

Merke: Dein Unterbewusstsein glaubt dir alles, was du sagst. Überliste es daher mit diesen beiden einfachen Tricks:

Vergiss den Gedanken, was du in der Vergangenheit alles nicht konntest! Es kommt ausschließlich darauf an, welche Wünsche & Ziele du ab jetzt für die Zukunft hegst!

Und gib dir Zeit! Gib niemals auf! Du kennst sicher das Sprichwort, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Also: Wenn du dir ein Ziel gesteckt hast, dann mach dich auf dem Weg, egal wie lang es dauert! Wenn dein Ziel ein sehr großes ist, dann gib dir dafür umso mehr Zeit! Glaub mir, du kannst viel erreichen, wahrscheinlich viel mehr, als du jetzt denkst!

P.S.:

Vor vielen Jahren habe ich auch einmal so dagestanden und anderer Leute Kunst bewundert. Auch ich dachte, das könnte ich nicht. War auch so. Damals. Aber ich wollte es können und habe mich auf den Weg gemacht. Ein Weg, der noch lange nicht zu Ende ist…. Vielleicht kann ich dir auf deinem Weg helfen?

>>HIER kannst noch mal meinen Blogartikel 114 lesen: So findest du den passenden Mal- & Zeichenkurs für dich

(Title Image from Canva)

>> Hat dir dieser Beitrag gefallen? Teile diesen Beitrag mit anderen! Hinterlasse uns einen Kommentar!

>> Zurück zur START-Seite.

Ein Kommentar

  1. Ich muss ja heute auch schmunzeln, wenn ich meine ersten Zeichenversuche so anschaue, aber man kann es in der Tat lernen. Wie jede andere Sache auch. Ich tu mir heute noch mit dem Zeichnen von Augen unglaublich schwer. Und von fließendem Wasser!

    Am Anfang habe ich mir oft Sachen angeschaut die ich schön fand. Und bei den Augen dann halt geschaut, wie andere das zeichnen. So wurde es dann besser.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert